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Ehe für alle?!
 
Unsere Stellungnahme dazu:
 

Die evangelische Gemeinde Peggau hat in einer Gemeindevertretersitzung am 30. Januar 2019 der Aufforderung der Synode entsprochen und die Frage einer kirchlichen Trauung auch für homosexuelle Paare besprochen. Dabei hat sie durch Abstimmungen folgende Trendmeldungen erkundet:

  1. Ein positiver Synodenbeschluß für eine Trauung für alle wird von unserer Gemeinde mitgetragen. (Abstimmmung: 19 : 5) 

  2. Daher wünschen wir uns einen Synodenbeschluß, der eine kirchliche Trauung für alle Paare ermöglicht (20 : 4). Damit unterstützt die evangelische Gemeinde auch mit dem Kirchenrecht die seit 1.1.2019 bestehende rechtliche Gleichheit der Verehelichung von heterosexuellen Paaren und homosexuellen Paaren.
     
  3. Entscheidet die Synode gegen eine Trauung für alle, so sollen in den Gemeinden nur die kircheneigenen Räume für eine Trauung gleichgeschlechtlicher Paare gesperrt sein, nicht aber andere Räume auf dem Territorium des Pfarrgemeindegebietes. (Abstimmung: 16 : 6, ungültig: 2). 

    Die Gewissensentscheidung des amtierenden Pfarrers / der amtierenden Pfarrerin soll in jedem Fall respektiert werden.

Die kirchliche Trauung verstehen wir als eine Segnungshandlung. Gott segnet die Welt in ihrer Verletzbarkeit. Der Segen gibt dem Paar auch innerhalb der Gemeinde Anerkennung und Unterstützung. Ob sich die Betroffenen als Ehepaar verstehen, was legitim ist, kann die Gemeinde nicht bestimmen. Nicht das Unterscheidende sondern die Freude an der wesensmäßigen Übereinstimmung der Trauung für alle haben unser Gespräch bestimmt. Diese Werte sind uns im Hinblick auf die Ehe und Lebensgestaltung sehr wichtig und sollten auch durch eine Trauagende bestärkt werden: Liebe, Vertrauen, Treue, Ehrlichkeit, Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung, Vergebung, für einander da sein in einer innigen Zweierbeziehung.

Was gegen eine Trauung für alle spricht, sind tief eingegrabene Aussagen der Hl.Schrift von der alleinigen Zugehörigkeit von Mann und Frau in der Ehe, die dem Zeitgeist nicht geopfert werden dürfen, auch wenn die Ehe immer stärker an prägender Bedeutung verliert. Dieselbe Hl. Schrift hat auch Wege bereit zur Überwindung der Engführung, gilt doch für alle: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist, ich will ihm eine Hilfe geben, die ihm entspricht“.

Eine neue Trauagende für die Segnung verschiedengeschlechtlicher und gleichgeschlechtlicher Paare, wie sie bereits in Arbeit ist, hat die Gemeindevertretung interessiert.

Das Bild vom Menschen hat sich geändert, wenn die Trauung gleichgeschlechtlicher Menschen ebenso geachtet ist, wie es bisher die Trauung von Mann und Frau gewesen ist. Sorgfältig neu zusammengestellte Aussagen der Hl.Schrift, sowie Gebete in einer neuen Trauungsagende für heterosexuelle wie auch für gleichgeschlechtliche Paare werden die Sorgen überwinden, gegen die Bibel zu handeln und unterstützen ein Leben im Segen Gottes. Rückblickend war diese Gemeindevertretersitzung „ein offenes Kennenlernen mit Emotionen, die eine lebendige Gemeinde darstellen“ (aus dem Sitzungsprotokoll).

Peggau, 12.2.2019

Pfarrer Johannes Erlbruch, Kuratorin Bernadette Pfingstl, Berichterstatter Heinz Stroh

 


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